Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung will die Arbeitsbedingungen in der Pflege deutlich verbessern

Verbände und Politik diskutieren aktuelle Herausforderungen in der Pflege beim Hauptstadtfrühstück des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter (BVDA)

BVDA-Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers und Staatssekretär Andreas Westerfellhaus beim Frühstücksdialog "VITAL LOKAL". Foto: BVDA
BVDA-Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers und Staatssekretär Andreas Westerfellhaus beim Frühstücksdialog "VITAL LOKAL". Foto: BVDA

Berlin. Bessere Arbeitsbedingungen in den Berufsfeldern der Pflege sind der beste Garant dafür, um künftig einen Pflegenotstand zu vermeiden. Dies ist eine der Thesen, die der Bevollmächtigte der Bundesregierung für Pflege, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, beim Hauptstadtfrühstück des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) formulierte.

 

Unter dem Motto “Zukunft wird vor Ort gemacht: Herausforderungen in der Pflege” trafen sich heute Politiker, Verbandsvertreter, Journalisten und Mitarbeiter aus Ministerien zum Frühstücksdialog “VITAL LOKAL” im Kaffeehaus Dallmayr in Berlin. Die Teilnehmer diskutierten vor allem die Voraussetzungen, um die Situation in der Pflege zu verbessern und zukunftssicher zu gestalten.

 

“Wir benötigen mehr Fachkräfte für die Pflege. Es gibt Bemühungen über Zuwanderung, schnellere Anerkennungsverfahren und Gewinnung von Schülern für die Ausbildung. Aber das gelingt nur, wenn sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege verändern. Denn viele Pflegekräfte geben auf und arbeiten nicht mehr in diesem Beruf oder nicht mehr in Vollzeit”, erläuterte Westerfellhaus in seinem Vortrag.

 

Politiker, Verbandsvertreter, Journalisten und Mitarbeiter aus Ministerien trafen sich zum Frühstücksdialog "VITAL LOKAL" im Kaffeehaus Dallmayr in Berlin. Foto: BVDA
Politiker, Verbandsvertreter, Journalisten und Mitarbeiter aus Ministerien trafen sich zum Frühstücksdialog “VITAL LOKAL” im Kaffeehaus Dallmayr in Berlin. Foto: BVDA

Für bessere Arbeitsbedingungen habe er einen Fünf-Punkte-Vorschlag gemacht, mit Prämien für Berufsrückkehrer und einer konkreten Verbesserung der Arbeitsbedingungen: “Ich schlage 80 Prozent arbeiten und 20 Prozent Regeneration vor. Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung hat ausgerechnet, dass wir so 40.000 Vollzeitäquivalente für die Pflege zurückgewinnen könnten.”

 

Um die Versorgung der Patienten und Pflegebedürftigen auch in Zukunft zu sichern, müsse auch eine Neujustierung in der Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe stattfinden. “Die Diskussionen, die auf Abgrenzung und Hierarchiedenken zielen, müssen beendet werden und stattdessen sollte es darum gehen, wie die unterschiedlichen Berufsgruppen auf Augenhöhe zusammenarbeiten können”, forderte Westerfellhaus. “Die Prozesse, Abläufe und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufen und Bereichen müssen neu gedacht werden.”

 

BVDA-Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers betonte die wichtige Rolle der Anzeigenblätter als lokaler Multiplikator für die genannten Anliegen: “Unsere Redaktionen bilden mit ihren wöchentlichen Beiträgen das Leben im Nahbereich der Menschen ab. Dazu zählt, über die Herausforderungen in der Pflege zu berichten, nicht nur Missstände zu benennen, sondern auch positive Aspekte der Pflege und neue Berufschancen redaktionell zu begleiten. Das Anzeigenblatt spielt in diesem Kontext aber auch als Werbeträger eine besondere Rolle: zum Beispiel als Anbieter von Stellenanzeigen oder als Plattform großangelegter Imagekampagnen für den Pflegeberuf”. In diesem Zusammenhang verwies Eggers auf eine Aktion, die der BVDA gemeinsam mit seinen Mitgliedsverlagen bereits erfolgreich flächendeckend in einem Bundesland umgesetzt hat.

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