Anzeigenblattbranche stellt Weichen für Transformationsprozess

Am 27. und 28. Oktober kommen Verlagsentscheider in Heilbronn zur jährlichen Herbsttagung des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter e.V. (BVDA) zusammen.

BVDA-Präsident Alexander Lenders eröffnet die Herbsttagung in Heilbronn. Foto: BVDA/Bernd Brundert
BVDA-Präsident Alexander Lenders eröffnet die Herbsttagung in Heilbronn. Foto: BVDA/Bernd Brundert

Unter dem Motto “Gemeinsam durch die Krise” befasst sich das Branchentreffen schwerpunktmäßig mit aktuellen Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen.

 

“Durch die derzeitigen globalen Entwicklungen befinden wir uns unweigerlich im Veränderungsmodus. Verändern wird sich die Branche in jedem Fall. Die Frage ist, ob wir dabei die Transformation unserer Gattung externen Akteuren überlassen oder selbst Gestaltende sein wollen.”, resümiert BDVA-Präsident Alexander Lenders in seiner Eröffnungsrede und stimmt damit die rund 200 anwesenden Teilnehmer auf eine Zeit des Wandels ein. Der anhaltende Krisenmodus führe in Wirtschaft und Bevölkerung zu Verunsicherung. Steigende Produktions- und Lebenshaltungskosten sorgen für Zukunftsängste auf der einen, anhaltende Negativschlagzeilen für Nachrichtenmüdigkeit auf der anderen Seite. “Dies führt nicht nur zu Frustration, sondern ist Öl ins Feuer derjenigen, die in den Sozialen Medien Hass und Hetze gegen Regierung, Medien und gegeneinander schüren.”, so Lenders weiter. Kostenlosen Wochenzeitungen komme dabei eine zentrale Rollte zu, da sie als gedrucktes Massenmedium kostenlos wichtige, vornehmlich positive und nützliche Botschaften über das Geschehen vor Ort in die Haushalte bringen.

 

Prof. Dr. Renate Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) hielt die Keynote zur diesjährigen BVDA-Herbsttagung.
Prof. Dr. Renate Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) hielt die Keynote zur diesjährigen BVDA-Herbsttagung.

Das Programm des ersten Tagungstages eröffnete Prof. Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD). In ihrer Keynote gab sie einen Überblick über die gegenwärtigen Herausforderungen und wie sich diese auf die Gesellschaft auswirken. “In der aktuellen Krise können wir ein steigendes Interesse an Preisinformationen und ein stabil hohes Interesse an Lokalinformationen beobachten.”, so die IfD-Geschäftsführerin. “Die Leser wissen, was sie an den Anzeigenblättern haben. Sie schätzen insbesondere die in den Anzeigenblättern enthaltenen Informationen über das Geschehen vor Ort sowie Kleinanzeigen, Veranstaltungshinweise und Einkaufstipps.”

 

In einer Gesprächsrunde erörterte Moderatorin Beate Aßmann von den Niederrhein Nachrichten mit den BVDA-Vizepräsidenten Isabel Obleser (Stadtanzeiger Verlag) und Andreas Müller (Medienhaus Aachen) sowie mit Hauptausschussmitglied Haldun Tuncay (Verlag Parzeller), welche Möglichkeiten Anzeigenblattverlage im Umgang mit horrend steigenden Energie-, Papier- und Logistikkosten haben. Neben Flexibilität und Hebeln zur Kostensenkung brauche es aus Sicht der Experten nun insbesondere neue Strategien und Erlösmodelle zur Ergänzung des Kerngeschäfts.

 

v.l.n.r.: Andreas Müller, Isbael Obleser, Haldun Tuncay, Beate Aßmann.
v.l.n.r.: Andreas Müller, Isbael Obleser, Haldun Tuncay, Beate Aßmann.

Eines wurde am ersten Tag der BVDA-Herbsttagung bereits deutlich: Die Zukunft der Branche liegt in der Veränderungsbereitschaft und Innovationskraft der Mitglieder. Wie sich Transformationsprozesse anstoßen und erfolgreich umsetzen lassen, zeigte Prof. Dr. Christian Buer von der Hochschule Heilbronn am Beispiel der Tourismus-, Hotellerie- und Gastronomiebranche.

Den aktuellen Preissteigerungen sehen sich auch Werbekunden ausgesetzt, die auf dieser Basis ihre Werbestrategien und -budgets auf den Prüfstand stellen. Und doch “sehen wir aus heutiger Sicht im Bereich der Angebotswerbung keine Alternative zum gedruckten Prospekt.”, resümierte Koray Altintas von Pflanzen-Kölle.

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