
Der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter vergibt jährlich den Durchblick-Medienpreis für herausragende publizistische Leistungen der Anzeigenblattverlage. Mit dem Durchblick-Preis werden Autoren und Verlage ausgezeichnet, die sich um die redaktionelle Qualität, publizistische Bedeutung und die Innovationskraft der Anzeigenblätter verdient machen und damit zum positiven Image der Gattung beitragen.
2023 wurde der Durchblick bereits zum 18. Mal vom Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter verliehen. Prämiert wurden die besten publizistischen Leistungen in drei Kategorien. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der BVDA-Frühjahrstagung am 20. April 2023 in Berlin.
Die Gewinnerinnen und Gewinner 2023

Gewinner in der Kategorie "Beste journalistische Leistung" ist in diesem Jahr Heiner Frost von der Niederrhein Nachrichten Verlag GmbH aus Geldern. Die Serie "Paar-Stories" setzte im Sommer 2022 zwei Monate lang Paare und ihre ganz individuellen Kennenlerngeschichten in den Mittelpunkt. Wie vielfältig die Liebe und ihre Anfänge sein können, beweist Heiner Forst unter anderem mit Beiträgen wie "Der unsichtbare Zweite – Mann liebt Gott. Ein Priester aus Afrika" oder auch mit "Zum Geburtstag viel Glück – Liebe mit Hindernissen: Die Geschichte zweier Menschen mit einer Behinderung".
Jurymitglied Hendrik Stein, Redaktionsleiter der FUNKE Berlin Wochenblatt GmbH, über den Gewinnerbeitrag: "Heiner Frost porträtiert Paare mit großer Neugier und viel Einfühlungsvermögen. Dabei überrascht er die Leserinnen und Leser mit der Darstellung von Paarkonstellationen, die über Kitsch, Klischees und Konventionen hinausreicht. Dadurch gelingt es ihm, mit seiner Artikelserie die Diversität menschlicher Beziehungen zu verdeutlichen."

Die "Beste Innovations- und Vermarktungsaktion des Jahres" kommt in diesem Jahr von der MGV Mediengestaltungs- und Vermarktungs GmbH & Co. KG der Mediengruppe Parzeller aus Fulda. Mit der crossmedialen Kampagne "Gastgeber mit Herz" startete das Team um Mirko Luis eine Offensive für das lokale Gastgewerbe im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Neben einer breit angelegten redaktionellen Berichterstattung, die ins Digitale verlängert wurde, sorgte auch ein Online-Voting zur Suche von Osthessens beliebtester Kellnerin oder beliebtestem Kellner für Aufmerksamkeit. Mehr als jeder siebte Haushalt in der Region beteiligte sich an der Abstimmung.
Juryvorsitzender Stefan Hertel, Pressesprecher beim Handelsverband Deutschland – HDE e. V.: "Die Aktion Gastgeber mit Herz geht mit dem Fachkräftemangel ein hochrelevantes Thema an, dessen Auswirkungen uns alle treffen. Gerade in der Gastronomie war und ist nach den harten Corona-Jahren das Personal knapp geworden. Mit viel Emotion und regionalem Bezug vernetzt die Mediengruppe Parzeller aus Fulda potenzielle Arbeitskräfte und Gastronomen. Dabei bringt unter anderem die publikumswirksame Suche nach dem beliebtesten Kellner Aufmerksamkeit und Leserbindung."

Kostenlose Wochenzeitungen verstehen ihren Auftrag in der Versorgung der Menschen mit Informationen und Angeboten aus dem Nahbereich. Dadurch ermöglichen sie gesellschaftliche Teilhabe. Diesem wichtigen Beitrag widmete sich auch die Serie "LeseGut – Lettern, die die Welt bedeuten", von der VRM GmbH & Co. KG aus Mainz, die den ersten Platz in der Kategorie "Leser- und Verbrauchernähe" belegt. In Reportagen, Geschichten, Buchtipps und Mitmachaktionen in den gedruckten und digitalen Ausgaben bereitete die Redaktion Informationen, Tipps und Empfehlung rund ums Lesen generationsübergreifend und niedrigschwellig auf.
Jurymitglied Michaela Steinhauser, Referatsleiterin beim Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V., über die Entscheidung der Fachjury: "Sprache und Lesen ist die Basis für Kommunikation, gesellschaftliche Teilhabe und nicht zuletzt für eine funktionierende Demokratie. Daher ist die Serie ‚LeseGut‘ so wertvoll, da sie gerade jungen Menschen Lust auf Lesen macht."
Corinna Seide, Durchblick-Jurymitglied und Pressesprecherin beim WWF Deutschland, ergänzt: "LeseGut – eine inspirierende Serie, die die Freude am Lesen beflügelt, und zwar generationsübergreifend. Sie rückt den Wert des Lesens als inneren Rückzugsort als Abenteuerplatz, aber auch als Schlüssel für den Zugang zu Bildung in den Blick. Gerne mehr davon!"
Zweit- und Drittplatzierte 2023

Den zweiten Platz belegt Nicole Töppke von der Südwest Media Network GmbH aus Stuttgart mit dem Beitrag "Kein Dach überm Kopf". In der sechsteiligen Serie geht es um Obdachlosigkeit in Stuttgart. Es werden verschiedene Organisationen vorgestellt, die obdachlosen Menschen helfen und deren Leben erleichtern wollen.

Der dritte Platz geht an die RAG Redaktionsservice GmbH aus Frechen für den Ausgabe "Ein Jahr nach der Flut..." zum Jahrestag der Flutkatastrophe. Zum ersten Jahrestag widmeten sich die Ausgaben der Rheinischen Anzeigenblätter in den betroffenen Gebieten einer vielseitigen Bestandsaufnahme - die weniger die schmerzliche Katastrophe noch einmal Revue passieren lassen, sondern vielmehr den Blick nach vorne richten wollte.

Der zweite Platz geht an die Saarländische Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH aus Saarbrücken mit der crossmedialen Kampagne "Stop! Gewalt gegen Kinder". Mit dem Aufruf verfolgte der Verlag das Thema Gewalt und Missbrauch, das längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Im Rahmen einer Sonderveröffentlichung hat der WOCHENSPIEGEL seinen Teil dazu beitragen, dieses schwierige Thema aufzugreifen. Hierzu wurden in Kooperation mit zuständigen Stellen Beiträge erarbeitet, die explizit zum Hinschauen bei Auffälligkeiten auffordern und vor allem Wege und Ansprechpartnerinnen und -partner aufzeigen, die Hilfestellung anbieten - bei Gewalt gegen Kinder, körperlicher wie seelischer.

Die Delta Medien Service GmbH aus Heilbronn bekommt den dritten Preis für ihre Zukunftsausgabe "Den Blick voraus". In finsterer Corona-Zeit wollte die Wochenzeitung echo ihren Kundinnen und Kunden sowie Leserinnen und Lesern Hoffnung machen – mit einem Blick in die Glaskugel, auf hoffentlich bessere Zeiten. Dafür hat sich die Redaktion mit den wichtigsten Themenbereichen auseinandergesetzt und Experten bezüglich zukünftiger Entwicklungen befragt.

Den zweiten Platz belegt die Breu & Schneider GmbH Verlag und Werbeagentur mit der "München leuchtet - Wege aus dem Preisschock bei der Energie". Hallo München wollte 2022 in der Serie lokale Lösungsmöglichkeiten für ein globales Problem aufzeigen. Praxisnahe Tipps & Anregungen sollten helfen, dass sich jeder Lesende unabhängig von Wohnsituation und Geldbeutel mindestens ein konkretes Handlungsbeispiel rausziehen konnte.

Dritter Sieger ist die Wochenanzeiger Medien GmbH & Co. KG aus München mit der Serie "L hr rm ng l n mmt z ". Komplexe Zusammenhänge leicht erfassbar zu machen: Das ist die Hauptaufgabe von Journalisten. Die Münchner Wochenanzeiger haben beim Thema Lehrermangel die immer größer werdenden Lücken mal ganz unmittelbar wahrnehmbar gemacht: Sie haben bei der Schlagzeile alle Vokale weggelassen - das zeigt auf einen Blick, was passiert, wenn irgendwo zu viel fehlt.
Die Jury
- Tobias Farnung, MGV GmbH & Co. KG
- Stefan Hertel, Handelsverband Deutschland – HDE e.V.
- Michael Jansen, Niederrhein Nachrichten Verlag GmbH
- Lutz Rensch, Rundschau Verlagsgesellschaft mbH
- David Schraven, CORRECTIV
- Corinna Seide, WWF Deutschland
- Jannis Simons, WochenKurier Lokalverlag GmbH
- Hendrik Stein, FUNKE Berlin Wochenblatt GmbH
- Michaela Steinhauser, Zentralverband des Deutschen Handwerks
- Juliane Wehr-Ibold, DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV e.V.
Kategorien und Bewertungskriterien
Diese Kategorie zeichnet den besten redaktionellen Artikel aus, der im Jahr 2022 in einem BVDA-Mitgliedsverlag erschienen ist (Print oder Online). Ein Genre ist nicht vorgegeben.
Eingereicht werden können auch Artikel, die im Rahmen einer redaktionellen Initiative des BVDA erschienen sind (z.B. zu den Themen Nachhaltigkeit/Umweltschutz | Stärkung des lokalen Einzelhandels | Bürgerschaftliches Engagements | Mülltrennung wirkt).
Bewertungskriterien:
- Genre
Liefert das gewählte Genre einen originellen und passenden Zugang zum Thema?
- Gestaltung – Kongruenz von Text und Bild
Ist die Aufmachung ansprechend gestaltet? Ist die Größe der Fotos angemessen? Unterstützen sie die Aussage des Textes?
- Sprache und Stil
Sind Erzählform und Perspektive gut gewählt? Transportiert der Artikel eine dem Thema angemessene Emotionalität?
- Nutzwert
Wird der Leser über Wissenswertes zum Thema informiert, z. B. durch Infokästen oder crossmediale Angebote?
- Gesellschaftliche und/oder lokale Relevanz
Lässt der Artikel die Relevanz erkennen, die das Thema auf gesamtgesellschaftlicher und/ oder lokaler Ebene hat?
Besondere und außergewöhnliche Ideen und Projekte zur Stärkung der Gattung Anzeigenblatt werden in dieser Kategorie ausgezeichnet: Es können verschiedene Formate oder Veröffentlichungen, Vermarktungsaktionen, Sonderpublikationen oder auch crossmediale Konzepte eingereicht werden. Auch Veranstaltungen der Mitgliedsverlage sind für die Ausschreibung zugelassen.
Bewertungskriterien:
- Idee und Ziel
Welches Ziel liegt der Idee zugrunde? Wie gut ist die Idee geeignet, das Ziel zu erreichen?
- Umsetzung
Ist die Umsetzung gelungen? Passt sie zum Inhalt der Idee? Bietet die Aktion dem Leser und/oder Anzeigenkunden einen Mehrwert?
- Kreativität und Originalität
Ist die Idee für ein Anzeigenblatt neu oder ungewöhnlich? Ist sie kreativ oder originell?
- Unternehmerischer Erfolg
Wie erfolgreich war die Aktion in der Vermarktung? Konnte dadurch z.B. mehr Umsatz erzielt oder neue Werbekunden akquiriert werden?
In dieser Kategorie werden redaktionelle Kampagnen ausgezeichnet, die 2022 erschienen sind und Themen behandeln, die nah am Menschen sind und damit eine besondere Leser- und Verbrauchernähe herstellen.
Auch Kampagnen, die im Rahmen einer redaktionellen Initiative des BVDA veröffentlicht wurden, können eingereicht werden, sofern sie den Fokus auf Leser- und Verbrauchernähe legen. Darüber hinaus können verschiedene Formate oder Veröffentlichungen eingereicht werden wie z.B. neue Serien oder Rubriken sowie Sonderpublikationen des jeweiligen Anzeigenblattes.
Bewertungskriterien:
- Kampagnenfähigkeit
Wird die Kampagne im Anzeigenblatt inhaltlich gut umgesetzt? Ist sie visuell prominent platziert?
- Sprachrohr-Funktion
Fungiert die Kampagne als Sprachrohr für die Belange der Leser? Behandelt sie ein gesamtgesellschaftlich bedeutendes oder ein für die Leser bzw. Verbraucher regional wichtiges Thema?
- Gattungsmarketing
Trägt die Kampagne zum positiven Image der Gattung "Anzeigenblatt" bei?
- Nachhaltigkeit
Wird das Thema über einen längeren Zeitraum begleitet?
Gibt es Auswirkungen der Kampagne (Leser-Reaktionen oder Reaktionen seitens anderer Stellen aus Politik, Wirtschaft oder gesellschaftlichen Organisationen)? Wenn ja, werden diese abgebildet und in die Berichterstattung eingebunden?
- Visualisierung und gestalterische Umsetzung
Ist die visuelle Umsetzung gestalterisch gelungen? Passt sie zum Inhalt der Idee?
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