
Verbandsübergreifender Runder Tisch
Bei der verbandsübergreifenden digitalen Informationsveranstaltung am 25. Januar 2022 können sich die Mitglieder der Verbände bvdm, BDZV und BVDA über aktuelle Entwicklungen im Bereich mineralölfreier Zeitungsdruckfarben (Coldset-Offset) informieren. Hintergrund ist das Anliegen des Bundesumweltministeriums (BMU) nach einer flächendeckenden Umstellung der Produktion auf diese Farben.
In der Informationsveranstaltung werden die bisherigen Ergebnisse der beiden Forschungsvorhaben zum mineralölfreien Zeitungsdruck vom Forschungsleiter Dr. Philipp Stolper (Fogra) vorgestellt, die im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) und der AGRAPA im Rahmen von Langzeitdruckversuchen durchgeführt wurden bzw. werden. Zudem erhalten die Teilnehmer/innen der Veranstaltung weitere Hintergrundinformationen und praktische Einschätzungen von dem AGRAPA-Vorsitzenden, Herrn Volker Hotop. Er ist Geschäftsführer der Frankfurter Societäts-Druckerei, in der ebenfalls Langzeitdruckversuche der Fogra durchgeführt wurden. Dazu gehört auch ein aktueller Einblick in die Gespräche der Trägerverbände der AGRAPA mit dem BMU bezüglich einer möglichen, perspektivischen Verpflichtung auf den Einsatz mineralölfreier Farben im Zeitungsdruck.
Zielgruppe
Geschäftsleitungen der Mitgliedsunternehmen |
Leitungen der Druckereien |
Termin
Datum | Uhrzeit |
25. Januar 2022 | 10:30 - 13:00 Uhr |
Veranstaltungsort
online |
Teilnahmegebühr
kostenlos |
Seit 28 Jahren existiert die Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere (AGRAPA). Dieser Zusammenschluss von Verbänden entlang der graphischen Papierkette weist gegenüber dem Bundesumweltministerium (BMU) im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtungserklärung nach, dass eine hohe Verwertungsquote grafischer Papiere von 80 Prozent (+/-3 %) regelmäßig erreicht wird. Zudem wird seit 2015 ein Zusatzbericht vorgelegt, in dem Maßnahmen zur Qualitätssicherung einer hochwertigen Verwertung von grafischen Papieren dargelegt werden. Dank der AGRAPA-Selbstverpflichtung gibt es im Bereich der grafischen Industrie bisher keine gesetzlichen Regelungen zur Kostenbeteiligung an der Erfassung und Aufbereitung von Altpapier auf Seiten der Unternehmen. Die AGRAPA-Selbstverpflichtung ist aus Sicht der graphischen Papierkette somit von großer Bedeutung und sollte notwendigerweise erhalten bleiben.
Seit mehreren Jahren verfolgt das BMU das Ziel, unerwünschte Mineralöle im Altpapierkreislauf zu reduzieren und hat dabei vor allem den Zeitungsdruck im Blick. Die dort genutzte Schwarzfarbe stellt die größte Eintragsquelle in den Kreislauf dar. In den letzten Jahren wurden verschiedene Forschungsvorhaben durchgeführt, um mineralölfreie Zeitungsdruckfarben zu entwickeln. Obwohl einige Fragen zur technischen Anwendbarkeit im Einzelfall, zur Marktverfügbarkeit und zu den genauen Kosten der neuen Farben derzeit noch offen sind, weisen die Ergebnisse auf eine generelle technische Machbarkeit hin. Das BMU hat von den Trägerverbänden der AGRAPA daher einen konkreten Formulierungsvorschlag für eine Erweiterung der Selbstverpflichtung gefordert, die den flächendeckenden Einsatz von mineralölfreien Farben im Zeitungsdruck (Coldset-Offset) miteinbezieht.
Die Trägerverbände der AGRAPA verhandeln derzeit mit dem Ministerium über die Aufnahme eines solchen Vorhabens in die freiwillige Selbstverpflichtung. Im Interesse ihrer Mitglieder setzen sich die Verbände dabei für eine schrittweise Einführung ein, die den Unternehmen genügend zeitlichen Spielraum für die Umstellung lässt. Dies ermöglicht der Druck- und Verlagsbranche den anstehenden Prozess mitzugestalten und eine striktere, gesetzliche Lösung nach französischem Vorbild zu vermeiden. In Frankreich sind die konventionellen Farben in Druckerzeugnissen für den privaten Gebrauch ab 2025 bereits flächendeckend gesetzlich verboten. Damit das Vorhaben im Rahmen einer freiwilligen Verpflichtung der Branche gelingen und gegenüber dem Ministerium nachgewiesen werden kann, sind gemeinsame Anstrengungen der Verlage und der Druckereien erforderlich.
Anmeldung
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